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Martyrios von Jerusalem


Patriarch Martyrios von Jerusalem. Man könnte durchaus den Eindruck haben, dass manche Heilige Stätten im Heiligen Land eine Erfindung ausländischer Ordensleute und cleverer Reisebüros sind. Auch wenn das manches Mal vielleicht erschreckend nah an der historischen Wahrheit sein mag: Zuerst sind alle Heiligen Stätten Orte gelebten Zeugnisses und Glaubens von nahezu 2.000 Jahren christlicher Geschichte. Und damit sind sie Bestandteil der einen großen Ortskirche im Heiligen Land.
Einer ihrer Patriarchen heißt Martyrios, und er regierte in Jerusalem von 478 bis 486. Mit seinem Namen verbindet sich für Tabgha die Errichtung einer zweiten, größeren Kirchen- und Klosteranlage. Deshalb ist auch ihm eine Ikone in der Brotvermehrungskirche gewidmet.

Wie seinen Nachbarn Josepos von Tiberias muss man auch den Patriarchen suchen, denn seine Ikone ist auf der Rückseite der Marien-Ikone angebracht. Damit blicken beide auf den Altarraum, wo wir uns Tag für Tag zum Stundengebet und zur Eucharistiefeier versammeln, und sind damit Teil der Betenden um den verehrten Felsen der Wunderbaren Brotvermehrung.

Das ist vielleicht eine der wichtigsten Botschaften des Josepos an unsere Kleinstgemeinde am See Genezareth: Ihr seid Teil der Ortskirche. Das wart ihr schon immer. Aber ihr wart auch schon immer ein Ort für christliche Pilger aus aller Welt. Im Dienst der Kirche des Heiligen Landes. Im Dienst des Herrn selbst.

Selig, wem Christus auf dem Weg begegnet,
um ihn zu rufen, alles zu verlassen,
sein Kreuz zu tragen und in seiner Kirche
für ihn zu wirken.

(Aus dem Laudes-Hymnus für Mönche,
Benediktinisches Antiphonale I, Seite 774)