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Das Antlitz Christi


Das Antlitz Christi. Praktisch sehen wir uns mehrfach am Tag in die Augen. Denn diese sehr besondere Christus-Ikone befindet sich an einer der Stirnseiten des Kreuzgangs, direkt vor der Anbetungskapelle und mit Blick in Richtung Refektorium.

Mit diesem Bildtyp ist ein ganzer Legendenkranz verbunden um König Abgar von Edessa. Das Original ist demnach ein Tuch gewesen mit dem „ohne Hand gemalten Christus”, der Ver Icona, dem Schweißtuch der Veronika in der westlichen Tradition vergleichbar. Während Christus auf dem Schweißtuch aber die Dornenkrone trägt, blickt er auf dem Mandylion (Handtuch) frei und erhaben.

Es ist fast so, als würde Er an diesem Knotenpunkt im Kreuzgang auf uns aufpassen. Nicht als strenger Kontrolleur. Sondern mehr so, dass Er bei und bleiben will, dass Er vor allem uns daran erinnert, bei Ihm zu bleiben. – Dass wir uns nicht aus den Augen verlieren.

Von Gott kommt mir ein Freudenschein,
wenn du mich mit den Augen dein
gar freundlich tust anblicken.
Herr Jesu, du mein trautes Gut,
dein Wort, dein Geist, dein Leib und Blut
mich innerlich erquicken.
Nimm mich freundlich in dein Arme
und erbarme dich in Gnaden;
auf dein Wort komm ich geladen.

(Aus: Wie schön leuchtet der Morgenstern,
nach Philipp Nicolai (1599))