Hohe Flammen aus einem brennenden Ofen sind der Kontext der Worte, die wir am Dreifaltigkeitssonntag als Antwortpsalm beten. Gefesselt singen drei Gläubige, die eigentlich vom babylonischen König Nebukadnezar nicht nur stumm gemacht, sondern getötet werden sollen, einen Lobpreis auf ihren Gott – ein Wunder geschieht: „…sie gingen in der Mitte der Flammen umher, Gott Loblieder singend und den Herrn preisend“ (Daniel 3,24).
Ihre Worte sind an diesem Sonntag unsere Worte – durch die Flammen hindurch blicken sie in den Himmel. Sie nehmen uns mit auf eine Himmelreise: in den Tempel Gottes heiliger Herrlichkeit, zu dem Gott, dessen Thron auf dem Gewölbe des Himmels steht. Weit entfernt scheint dieser Zufluchtsort. Weit entfernt ist für die drei Männer im Exil nicht nur der irdische Tempel, der zudem auch zerstört ist, sondern der gepriesene Thron Gottes Herrschaft scheint geradezu hinter den Flammen und dem Gewölbe des Himmels verborgen. Doch Gott ist nah, trotz der scheinbaren weltlichen Ferne. Sie rufen ihm zu: „Gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit“. Sie sind sich gewiss: „Gepriesen bist Du, der in die Tiefen schaut“ – Gott ist ihnen nahe. Im Buch Daniel wird uns erzählt, dass der Engel Gottes zusammen mit den drei Männern in den Ofenhinabstieg: „Er trieb die Flammen des Feuers aus dem Ofen hinaus und machte das Innere des Ofens so, als wehte ein taufrischer Wind. Das Feuer berührte sie gar nicht; es tat ihnen nichts zuleide und belästigte sie nicht“ (Verse 49-50). Was für ein wunderbares Bild!
Möge Gottes Nähe für Euch ebenso erfrischend wie ein taufrischer Wind sein!
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