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Ein Fest der Begegnung mit Gott und seinem Licht der Wahrheit

02. Februar 2024

Heute feiern wir Darstellung des Herrn. In der Ostkirche wird dieser Tag auch „Fest der Begegnung“ (Ὑπαπαντή) genannt. Der Tempel in Jerusalem wird zum Schauplatz der Begegnung Gottes mit seinem Volk: Simeon und Hanna stehen stellvertretend für die im Volk Israel wach gehaltene Hoffnung auf Erlösung. Auch verkörpern sie die Sehnsucht aller Menschen nach dem Licht der Wahrheit. Im gläubigen Vertrauen leben beide ganz in der in der lebendigen Beziehung zu Gott.

So gesehen ist dieses Begegnungsfest mehr als ein zufälliges Auftauchen Simeons und Hannas „zur rechten Zeit am rechten Ort“. Ihr ganzes bisherige Leben ist in ihrer wartenden Existenz vielmehr eine Vorbereitung auf diesen einen erhabenen Moment. Beide prophetischen Gestalten werden durch den Geist zum göttlichen Kind geführt: Simeon und Hannah erkennen in ihm Gottes Gegenwart und damit das Heil, das sie ersehnt haben. Nun erst ergibt ihr Leben wirklich Sinn und Vollendung.

Die Dichterin Getrud von le Fort lässt in den „Hymnen an die Kirche“ die Kirche selbst diese Worte sprechen: „Ich war dunkel in den Sprüchen aller ihrer Weisen. Ich war auf den Türmen ihrer Sternsucher, ich war bei den einsamen Frauen, auf die der Geist fiel.“ Kirche – sie war schon auf geheimnisvolle Weise da in der einzigartigen Begegnung damals im Jerusalemer Tempel. Möge auch heute an diesem Festtag die Begegnung Gottes mit den Menschen erfahrbar werden. Und beten wir besonders für alle, die alt und einsam sind und sich nach Begegnung sehnen.

Pater Simeon und alle Brüder der Dormitio in Jerusalem und Tabgha wünschen Euch Gottes reichen Segen und das Licht Seiner Liebe an diesem Festtag!

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