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Studi-Blog


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Das 40. Studienjahr

Inzwischen sind wir seit drei Wochen hier im Beit Josef. Die Zeit ist ziemlich schnell vergangen. Einige von uns haben sogar schon die erste Prüfung hinter sich, während in Deutschland noch viele Studenten ihre Semesterferien genießen.

Gruppenbild mit Abt Gregory, Studienpräfekt Pater Matthias, der Studienleitung und allen Studis Auch sonst haben wir schon einiges erlebt. Mit den Professoren Körner und Özsoy haben wir über Erlösung in Islam und Christentum diskutiert und durch Markus Lau wurde die Geschichte und Archäologie Jerusalems für uns (an)fassbar. Wir waren schon im Wadi Qelt und in Abu Gosh, haben gemeinsam im Garten gebetet und auf der Dachterrasse gefeiert, waren beim Gottesdienst in der Dormitio, in der Erlöserkirche und am jüdischen Neujahrsfest in der Synagoge.

Die nächsten 7 Monate könnt ihr in diesem Blog mitverfolgen, was wir im Heiligen Land erleben.

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Jalla Bye...

Der Ramadan ist zu Ende und damit beginnt hier in Tabgha auch wieder die arabische Saison. Viele Gruppen sind zu Gast und haben auf der Begegnungsstätte ein paar Tage Urlaub. Eigentlich ist alles wie immer. Und doch gibt es einen großen Unterschied. Seit zwei Wochen arbeiten Simon und ich mit einem neuen Team auf der Begegnungsstätte. So bestand unsere Aufgabe hauptsächlich darin zu erklären, zu erzählen, mit Rat und Tat zur Seite stehen und die Neuen, so gut das in der kurzen Zeit möglich ist, einzuarbeiten. Ich glaube, unser Chef Paul wird noch einige Arbeit vor sich haben was die Einarbeitung betrifft, aber er ist wie immer hochmotiviert.

Roberto und Derek Caroline, Julius und Roberto trainieren arabisches Volleyball aus den USA und Caroline und Julius (die Schalomboten aus Freiburg) sind die Volontäre der nächsten Generation - zumindest die Hälfte, denn die anderen vier Volos des DVHL kommen Anfang September. Simon und ich treten schon heute Nachmittag den Rückweg an, und auch Magda, die grade noch ein bisschen durch Israel reist, wird schon zu Hause sein. Damit gehört die Volo-Generation 2012/13 ab morgen der Vergangenheit an.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bedanken:
- Ein Danke geht an die Mönche, die jedes Jahr aufs Neue bereit sind ihr Leben mit einem wilden Haufen junger Menschen zu teilen.
- Ein Danke geht auch an unseren Chef Paul, der uns durch alle Höhen und Tiefen dieses Jahres begleitet hat, uns immer zur Seite stand und uns in jeder Situation zum Lachen brachte.
- Ein Danke geht an die arabischen Mitarbeiter, die uns wie in einer Familie willkommen hießen und uns mit Kaffee, frischem Saft, Zatar und weiteren Leckereien stärkten.
- Ein Danke geht an meine Mitvolontäre, die dieses Jahr unvergesslich gemacht haben. Gegenseitig haben wir uns getragen und die meisten Aufgaben und Arbeiten (egal wie schwer, eklig, langwierig, lustig, routiniert,etc.) Volos 2012/13 Bravour gemeistert.
- Ein Danke geht an die Gruppen, die jedes Jahr wiederkommen, aber für uns Volontäre dieses Jahr ganz speziell machen. Sie schreiben die meisten und immer einzigartige Geschichten für jede Volo-Generation auf der Begegnungsstätte.
- Und ein Danke geht an Sie. Als LeserIn dieses Blogs tragen Sie dazu bei, dass unsere Erfahrung weitererzählt werden und davon lebt die Begegnungsstätte, denn auch so findet Begegnung statt - Begegnungen in aller Welt (hauptsächlich in Deutschland aufgrund der Sprach des Blogs) über die Begegnungsstätte "Beit Noah" in Tabgha.

Der "Beit Noah-Blog" wird auf jeden Fall weitergeführt werden. Doch die neuen Volos müssen erst noch aller Arbeiten auf der Begegnungsstätte kennenlernen bevor sie darüber schreiben können. Und so behaupte ich einfach mal das der Blog eine kleine Sommerpause macht...

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Die letzten Fünf...

Da waren es nur noch fünf... Ja, zur Zeit sind nur wir vier Mädels und Simon auf der Begegnungsstätte, wobei genauer gesagt, sind wir nur zu dritt, da Magda im Büro und im Shop arbeitet. Die Arbeit, die wir machen ist nach wie vor die Gleiche. Doch wie gesagt, das was wir vorher zu sechst gemacht haben, machen wir nun zu viert: Palmen schneiden, Dornenpflanzen jäten und verbrennen, Heiße Aufgaben Pool putzen, die Begegnungsstätte vor- und nachbereiten. Dazu kommen die festen immer wiederkehrenden Aufgaben wie Mülltonnen rausbringen, den Store für die Gäste machen, Einkaufen, die Tiere füttern, etc.
Die Begegnungsstätte ist mittlerweile auch durchgängig ausgebucht. Das ist manchmal anstrengend, aber unglaublich schön. Da grade Ramadan ist, haben wir diesen Monat kaum arabische Gruppen. Dafür ist das "Beit Elisha" zu Gast. Drei Wochen bleibt der Kibbuz bei uns. Immer wieder kommen und gehen Leute innerhalb der Gruppe, sodass möglichst viele der Behinderten und ihre Betreuer kommen können. Seit Anfang der Woche sind wieder die ersten deutschen Gäste da. Eine Jugendgruppe aus Münster ist nun für eine Woche bei uns.
Außerdem sind in Israel grade Sommerferien, das heißt das unsere arabischen Arbeiter hin und wieder ihre Kinder mitbringen, die dann einen schönen Tag am Pool haben. Uns macht es immer sehr viel Freude, mit den Kids ins kühle Nass zu springen. Mittlerweile sind wir auch bei den Kindern bekannt, da wir Volontäre ein sehr gutes Verhältnis zu den Arbeitern haben. Vor einigen Wochen waren wir bei Nizar eingeladen. Für uns war das eine große Ehre, denn grade in einer so familiären Umgebung erleben wir Kultur pur. Wir hatten einen wunderschönen Abend in seiner Familie und fühlten uns bei ihm, Freu(n)de bei Nizars Barbecue seiner Frau und den drei Jungs sehr willkommen.

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Neues aus Tabgha...

Jetzt melde ich mich endlich mal wieder zu Wort. Seit dem letzten Blogartikel hat sich hier in Tabgha unglaublich viel verändert – sowohl auf der Begegnungsstätte als auch bei uns Volontären.
Eine große Veränderung für uns Volontäre war die Heimreise von Paul. Ende Mai ging sein Flugzeug zurück in die USA. Unsere Tabgha-Family ist jetzt nicht mehr vollständig und uns, die wir noch hier sind, wurde klar: Das ist der Anfang vom Ende – bald ist auch für uns dieses wunderbare bereichernde Jahr vorbei und es werden neue Volontäre kommen, die hoffentlich auch ein so tolles Jahr wie wir haben werden.
Zwei von ihnen waren ebenfalls Ende Mai zu Gast. Die Schalomboten aus Freiburg haben nämlich jedes Jahr die Gelegenheit, sich die Arbeit auch der Begegnungsstätte schon einmal vorab eine Woche anzuschauen. Sie waren aber nicht der einzige Besuch, denn mittlerweile hatte auch jeder Volontäre Besuch von seiner eigenen Familie.
Und Volos 2012/13 auch Barbara und Lutz, die uns drei Monate kräftig unterstützt haben, sind letzte Woche zurück nach Deutschland gegangen: Danke euch Beiden für die Unterstützung und die vielen tollen Ausflüge, die Ihr mit uns gemacht habt!
And thank you ,Paul, for this wonderful year we spent together. We miss you!

Seit einigen Tagen sind wir wieder ganz unter uns, nur mit einem Mann weniger. Die Arbeit ist die gleiche. Es gibt große Fortschritte im Beet. Kurz bevor Paul zurückflog, hat er mit Nizar und den anderen Jungs den Pavillon fertig geschweißt. Der Pavillon In der letzten Woche haben wir auch die Kletterpflanzen eingepflanzt, sodass es nur noch eine Frage der Zeit ist bis der Platz beschattet wird.

Das einzig Beständige auf der Begegnungsstätte ist das Kommen und Gehen der Gruppen. Aktuell ist Mahmud aus Ostjerusalem zu Gast in den Zelten. Er ist mit einer Schule für Kinder und Jugendliche mit Behinderung hier. Im Beit Noah ist Elwyn-al-Quds. Eine Behinderteneinrichtung aus der jerusalemer Altstadt, die oft zu Gast ist. Bei beiden Gruppen ist es auffällig, wie viel Programm sie mit den Members machen. Den ganzen Tag wird gespielt, gemalt, gebastelt, gebadet etc. Und natürlich gegessen – da sind wir Volontäre auch oft eingeladen...

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Alltag

Für uns Volontäre hat hier wieder so etwas wie ein Alltag begonnen - Gruppen kommen, Gruppen gehen. Unsere Aufgabe ist es, die Begegnungsstätte vorzubereiten, d.h wir beziehen Betten, putzen Bäder und den Pool, kümmern uns um die Gäste, um ihre Frage und Anliegen, nehmen an Begegnungen teil.
Außerdem arbeiten wir viel im Garten. Das Unkraut muss gezupft werden und wir wollen im Beet vorankommen. Der Grillplatz bekommt zur Zeit einige Sonnensegel, sodass er beschattet wird und man sich auch tagsüber dorthin setzen kann. Es ist hier nämlich schon wieder so heiß, dass man sich lieber im Schatten oder gleich in klimatisierten Räumen aufhält.
Manchmal kann alles etwas stressig werden, z.B. wenn der Mann mit den Sonnensegeln auftaucht, am gleichen Tag eine große Gruppe fährt und eine weitere große Gruppe kommt. Dann heißt es hier: jalla jalla. Aber mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team und so fällt uns das nicht allzu schwer.
Alltag heißt auch: es gibt wieder deutlich mehr Malzeiten als sonst, denn von den Gruppen wird man ständig eingeladen. Beim Essen mit Mustafas Gruppe Wir bekommen Eis, Reis, Fleisch, Salate, etc. Manchmal wissen wir, dass wir eingeladen werden und können rechtzeitig eine andere Malzeit ausfallen lassen, manchmal gibt es dann vier oder gar fünf Malzeiten am Tag. Und es ist wirklich sehr schwer, sich nicht einladen zu lassen,... Denn neben der guten orientalischen

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Ostern am See Genezareth

Die vergangenen zwei Wochen waren für uns Volontäre voll mit wunderschönen Ereignissen, bei denen Ostern im Mittelpunkt stand.
Zu Zeltaufbau Beginn der Karwoche haben wir auf der Begegnungsstätte die Zelte aufgebaut.
Am Dienstag bzw. Mittwoch kamen dann auch zwei Gruppen an, die beide über Ostern hier blieben und die letzten Tage bzw. Wochen mitgestalteten.
So richtig begannen die Feierlichkeiten dann am Donnerstag. Am Abend gab eine Messe mit Fußwaschung und einem gemeinsamen Abendessen in Schweigen im neuen Kloster.
Der Karfreitag war mit Gebeten und Gottesdiensten nahezu überfüllt. Es begann mit den Trauermetten am frühen Morgen.
Um neun Uhr gab es einen Kreuzweg vom See hoch zum Berg der Seligpreisung. Begleitet wurde der Kreuzweg von einem unserer Mönche. Der Weg auf den Berg ist ziemlich steil und in der schwülen Hitze, die wir hier zur Zeit haben, war es doch anstrengend. Alle paar hundert Meter hielten wir an und es wurden Fürbitten und ein Gebet gesprochen. Der Kreuzweg endete in der Kapelle auf dem Berg mit einer kurzen Andacht.
Um 15Uhr fand der Wortgottesdienst statt, bei dem viele Fürbitten vorgetragen und dem Tod Jesu Christi gedacht werden. Die Kirche ist in den Kartagen kahl und leer, ein ungeschmücktes Gemäuer mit Holzdach. Es gibt kein Kreuz und keine Pflanzen.
Am Karsamstag stand ein bisschen Arbeit an, nämlich das Färben von 250 Ostereier-Malerei Ostereiern.
Ansonsten ließen wir es gemütlich angehen und das war durchaus sinnvoll, denn in der Nacht mussten wir gegen drei Uhr aufstehen. Als wir gegen halb vier Uhr zur Kirche gingen, war ganz Tabgha auf den Beinen. Alle waren unterwegs und sammelten sich um das Osterfeuer. Der Gottesdienst begann um vier Uhr und endete um halb acht Uhr morgens.
Trotz der enormen Länge war die Osterfeier wunderschön. Es gab ein riesiges Osterfeuer, an dem wir die Osterkerze angezündeten . Weiter ging es in die dunkle Kirche, die nach und nach von Kerzenlicht erhellt wurde. In der frühen Morgendämmerung wechselten wir den Ort des Gottesdienstes und gingen nach Dalmanutha an den See. Der Gang von der Kirche zum See wurde von Liedern des Chors und den Besuchern begleitet. Am See wurde die Kommunion im Licht der (hinter den Wolken) aufgehenden Sonne ausgeteilt. Im Anschluß daran endete der Festgottesdienst in der Kirche.
(Die Fotos zu Ostern werden extra veröffentlicht)

So gut es ging wurden wir in diesen Tagen von den beiden Gruppen aus Freiburg und Leipzig unterstützt. Die Studenten aus Freiburg sind noch immer bei uns und machten in den letzten Tagen viele Exkursionen, an denen auch wir Volontäre teilnehmen durften. So waren wir gestern gemeinsam auf dem Mt. Hermon und bei Quneitra, einer syrischen Stadt, die heute verlassen ist und in der UN-Zone liegt.

Heute haben wir schon sämtliche Betten vorbereitet. Es kommt nämlich die erste einheimische Gruppe in diesem Jahr: eine israelische Schule für Jugendliche mit Behinderung.

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Das Grab ist leer

Der letzte Tag der Osteroktav erscheint mir als angemessen um hier endlich von der Osterzeit im Beit Joseph, in der Dormitio und generell in Jerusalem zu berichten. Dabei muss man wohl sehen, dass ich die meiste Zeit tatsächlich in der Dormitio verbracht habe - andere Menschen hätten vielleicht mehr von dem zu erzählen, was in den verschiedenen Kirchen Jerusalems so passiert ist. Aber ich muss zu meiner Verteidigung auch sagen, dass gerade die Kar- und Ostertage bei den Benediktinern einfach nur wunderschön waren. Die Segnung der Palmzweige vor der Dormitio

Wir begannen die Heilige Woche mit dem Palmsonntagsgottesdienst. Die feierliche Messe wurde eröffnet mit der Segnung der Palmzweige, die ganze Abtei war geschmückt und viele Pilger waren gekommen um diesen Tag auf dem Zion zu begehen. Viele von uns machten sich im Anschluss daran auf den Weg zum Ölberg - dort fand nämlich die große Palmsonntagsprozession statt. Man geht also den Weg nach, den auch Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem beschritten haben soll. Die Palmsonntagsprozession vom Ölberg herab

Dann begann auch schon sehr bald das Triduum Paschale: Mit Trauermetten, einem Gründonnerstagsgottesdienst, der Karfreitagsliturgie, der großen Stille am Karsamstag, die mündete in der sehr langen und wunderschönen Osternacht. Ich habe diese Tage sehr intensiv miterlebt und gerade im Mitfeiern der Karwoche noch einmal den großen Bogen gespürt, der sich hinspannt bis zum Osterfest, welches den Höhepunkt unseres christlichen Glaubens und aller Liturgie bildet.
Am Ostersonntag dann genossen wir ein großes Frühstück, brachen gemeinsam das Fasten mit einem Bierchen und vielen Gotteslobliedern, bevor es dann mit einem großen Hochamt und einem österlichen Mittagessen weiterging. Und wer dann noch nicht genug hatte von Ostern, der machte sich am Ostermontag auf den Weg nach Emmaus. Beziehungsweise zu einem der vielen "Emmäuse", denn es gibt da ja durchaus mehrere Orte, die es für sich beanspruchen das "wahre Emmaus" zu sein.... Die Osternacht in der Dormitio

Und mit dem Ende der Osteroktav ist auch das Ende des Studienjahrs gekommen. Das erscheint alles noch sehr unwirklich und wird doch immer realer. Ich könnte jetzt an dieser Stelle in große Emotionalitäten verfallen, aber das unterlasse ich lieber. Nur so viel: Es war eine unglaubliche, unbeschreibliche und unvergessliche Zeit.
Wie es die Wise Guys singen "Manchem schweren Abschied folgt ein herzlicher Empfang": Auf einen solchen Empfang dürfen wir uns wohl alle in Deutschland freuen, wenn wir Familie und Freunde nach acht Monaten wieder in die Arme schließen werden.
Am Ende meines letzten Blogeintrags sei ein herzlicher Dank allen Lesern gesagt - fürs Mitverfolgen, Mitlesen und Miterleben! Der größte Dank aber geht an das 39 Theologische Studienjahr, die Studienleitung und die Mönche der Dormitio, die diese Zeit so einmalig haben werden lassen wie sie es eben war. Vergelt's Gott!

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Mit Rüstung und Schwert

Unsere dritte und letzte Exkursion führte uns auf die Spuren der Kreuzfahrer - deswegen zogen wir in der vergangenen Woche in Tabgha wieder in unsere bewährten Gruppenzimmer im Beit Noah, schwammen im Pool, sprangen in den See, setzten uns zwischen Klippdachse, Da die Verfasserin dieses Artikel bekennender Klippdachs-Fan ist, gibt es hier auch ein exklusives Klippdachs-Foto feierten Abendandachten in Dalmanutha, liefen durch blühende Wiesen, grillten und machten Lagerfeuer, sangen bunt gemischtes Liedgut und waren leicht genervt vom nicht funktionierendem Internet, das uns unseren neuen Papst verwehren wollte: Wir hörten nur "Hab" und dann fiel das "emus Papam + Name" leider einer hängenden Internetverbindung zum Opfer. Nichtsdestotrotz: Wir hatten eine wunderschöne Zeit am See Genezareth und zusätzlich haben wir noch einen neuen Papst. Sonnenaufgang am See Genezareth - von Dalmanutha I aus gesehen

Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns jeden Morgen mit dem Bus auf den Weg zu archäologischen Stätten in Galiläa, die wir bei unserer letzten Exkursion noch nicht gesehen hatten: viele Festungen der Kreuzfahrer standen auf dem Plan. Und wenn man Belvoir, Apollonia, Montfort u.a. gesehen hat, dann kommt doch in eigentlich jedem das kleine Kind wieder hoch und man gedenkt der Zeit, in der man als Ritter verkleidet durch das Paradies der Kindheit zog... Die Schlacht von Hattin So konnten wir es uns natürlich auch nicht nehmen lassen an den Hörnern von Hattin die große Schlacht "Saladin gegen Raimund" nachzuspielen. Gleich wenn bei uns niemand sein Leben lassen musste, so gab es doch einige blaue Flecken. Studienjahr und akademisches Arbeiten fordern eben Opfer!

Neben den Kreuzfahrern hatten unsere Assistenten aber auch einige Überraschungen für uns parat: So fuhren wir zum Beispiel zu einer eigentlich recht touristischen Attraktion, den Grotten von Rosh HaNiqra. Mit einer Seilbahn geht es dort einen weißen Kreidefelsen hinunter direkt ans Mittelmeer. Dieses hat den Felsen über die Jahrhunderte hinweg ausgehöhlt, so dass Grotten entstanden sind, in die das Meerwasser hineinfällt und in wunderschönen Farben glitzert. Die Überreste von Apollonia liegen direkt am Mittelmeer Auch durften wir Bötchen fahren in der Helena-Zisterne - für Spaß und Abwechslung wird auf unseren Exkursionen wirklich immer gesorgt!

Der letzte Tag führte uns nach Akko, und ich denke, es gab niemanden, den diese Stadt nicht begeistert hat. Dankenswerter Weise hatte man uns einige Freizeit gewährt, die dazu genutzt wurde, um durch den arabischen Suq zu streifen, arabische Köstlichkeiten zu verzehren, auf der alten Stadtmauer direkt am Meer herumzuklettern oder mit einem Boot über das Mittelmeer zu düsen, bevor wir dann gemeinsam die beeindruckende Zitadelle besichtigten. Das 39. Studienjahr in der Zitadelle von Akko
Und zum Schluss noch eine persönliche Anekdote, die mich mit Akko verbindet: wenn man eine leere Keksschachtel in der Handtasche hat und diese dann wegwirft, so sollte man sich vorher vergewissern, dass man seine Brille nicht vorher in ebendiese leere Keksschachtel gelegt hat. Sonst könnte es passieren, dass die gute Brille nun in einer Mülltonne in Akko ihr Lebensende findet und der Inhaber der Brille als Blindschleiche durchs Leben zieht.
Nun sind wir wieder in Jerusalem und die letzten Vorlesungen des Studienjahrs haben begonnen. Und was wir vorher immer verdrängt haben, nämlich den Abschied aus dieser Stadt, das rückt mit dem aufkommenden Osterfest auch unweigerlich in den Blick...

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Ostern naht...

Hier in Tabgha haben wir gestern mit den ersten Vorbereitungen für Ostern begonnen. Dazu haben wir Palmen gesäubert und Palmzweige geschnitten. Sämtliche Palmzweige werden in diesen Tagen nach Jerusalem gebracht, einige behalten wir selbst. Die Palmschneide-Aktion meisten Zweige mussten die Palmen vor der Volontärs-Wohnung und die Palmen vor der Kirche lassen. Grade vor der Kirche war es spannend, die Palmen zu schneiden, denn einige Touristen schienen sich mehr für uns als für die Kirche zu interessieren. Heute morgen mussten wir sogar einige Leute davon abhalten, unsere zurechtgeschnittenen Zweige zu entwenden.
Des Weiteren haben wir über 250 Olivenzweige geschnitten, die ebenfalls für Ostern bzw. den Palmsonntag gebraucht werden.
Doch nicht nur besagte vier Palmen und einige Olivenbäume wurden geschnitten. Nein, alles wurde geschnitten! Vor zwei Wochen war hier eine professionelle Baumschneide-Firma, die an nur einem Vormittag alle Bäume und Palmen bis auf die Stämme zurückgeschnitten hat. Die Begegnungsstätte sieht so riesig aus und auch etwas leer ohne das vertraute Blätterdach. Wir sind uns allerdings sicher, dass in einigen Wochen die Bäume wieder neu austreiben werden.
Die Tonnen an Ästen, die wir zu beseitigen hatten, wurden in der letzten Woche gehäckselt und Da liegen sie - die schattenspendenden Zweige nun auf sämtliche Beete verteilt, sodass alles neu und frisch aussieht - außerdem riechen die frischen Holzspäne fantastisch.
Die vielen Gruppen, die jetzt endlich wieder zu Gast sind, scheinen sich bisher nicht am fehlenden Schatten zu stören, sodern genießen die ersten richtig warmen Sonnenstrahlen in vollen Zügen. Klar, bisher sind auch nur Gäste aus dem verschneiten Deutschland hier.

Nächste Woche gehen die Ostervorbereitungen weiter und der Ostergottesdienst - so viel kann man schon verraten- wird zum ersten Mal in diesem Jahr wieder im Freien an Dalmanutha stattfinden.

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Noch so eine Art Fasching...

Vorne, am Pult der Synagoge, stand eine alte Hexe und in der Reihe vor mir saß der Teufel mit roter Mütze und zwei Hörnern. Wer das Fest Purim kennt, wundert sich darüber nicht. Es ist zwar schon wieder eine Weile her, war aber eindrücklich genug, dass man darüber hier nochmal ein paar Worte verlieren kann.

Das schöne an den jüdischen Feiertagen, die wie bisher erlebt haben, ist, dass sie nicht still und heimlich hinter verschlossenen Türen stattfinden, sondern das gesamte Bild der Stadt prägen. Am Abend des Purimfestes jedenfalls wirkte die Jaffastraße in der Jerusalemer Neustadt wie eine Mischung aus Karnevalsumzug und Silvesterparty. In der Fußgängerzone liefen die Menschen als Piraten, Müslischachteln oder Feen verkleidet umher. Es gab laute Böller und Tanzmusik, leere Bierflaschen und torkelnde Jugendliche, so dass die Straßenbahnen Mühe hatten, sich hupend ihren Weg durch die feiernde Menge zu bahnen. Und eine Gruppe Studienjährler war auch dabei, teils mehr, teils weniger kreativ kostümiert.

Die Menschen feiern in der Jerusalemer Neustadt.

Zunächst aber ging es in den Gottesdienst. In der Synagoge wird am Purimfest die Esther-Rolle gelesen. Darin wird beschrieben, wie der persische Beamte Haman versucht, die Juden zu ermorden. Ihm gelingt es nicht, Esther verhindert die Tat. Deshalb ist Purim ein freudiges Fest, alle verkleiden sich. Und wann immer der Name „Haman“ während der Lesung ertönt, fangen die Synagogenbesucher an, Lärm zu machen – mit Rasseln, Tröten, Fußstampfen und Klopfen. Die Kleinkinder und wir Gäste hatten daran besonders Spaß. Nach dem (sehr kurzweiligen!) Gottesdienst gab es in „unserer“ Synagoge ein kaltes Buffet mit „Haman(bumbumbum!)taschen“, einem mit Mohn gefüllten Teiggebäck. Auf der Straße dann Bier und Wein, das gehört an Purim auch dazu.

Und alle waren verkleidet...

An dieser Stelle noch ein Lob an den anonymen Studienjährler, der am längsten in der Stadt unterwegs war (sehr hübsch verkleidet mit rosa Schmetterlingsflügeln), deshalb kaum geschlafen hat und am nächsten Morgen trotzdem sehr eifrig die Diskussion in der „Urgeschichte“-Vorlesung vorangebracht hat. Der Tag nach Purim war für uns nämlich ein bisschen wie Aschermittwoch. Der Ernst des Lebens ging gleich am Morgen weiter. In der kommenden Woche sind wir dann auf Kreuzfahrerexkursion in Galiläa und langsam, ganz langsam fangen wir an, uns genau zu überlegen, was wir noch alles vorhaben, ehe allmählich der Studienjahrsendspurt beginnt...

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