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Pater Mauritius Gisler OSB


Mauritius Gisler OSB Mauritius (Josef) Gisler wurde 1855 in Czernek (heute Kroatien) geboren, wuchs aber mit seiner Familie in Altdorf im Kanton Uri in der Schweiz auf. Nach dem Besuch der Realschule bei den Benediktinern in Sarnen, der Kantonsschule von Altdorf und einem weiteren Aufenthalt in Sarnen begab er sich zum Studium der Philosophie nach Lunéville, an das er eine Ausbildung als Architekt anschloss. Nach seiner Ausbildung wurde er am Theresianum in Ingenbohl Lehrer für Sprachen und Kunsterziehung. Außerdem war er als Architekt tätig und baute u.a. die Tells-Kapelle am Urner See. Seine Begeisterung für die Beuroner Kunst führte ihn schließlich in die Erzabtei Beuron, in die er 1891 eintrat. Nach drei Jahren Theologiestudiums in Maria Laach wurde er zum Priester geweiht.
Pater Mauritius war einer der ersten drei Mönche, die am 21. März 1906 in die Dormitio kamen. Er hatte den Auftrag, den noch nicht sehr weit gediehenen Kirchenbau nach den Plänen des Erzdiözesanbaumeisters Rénard von Köln weiterzuführen und zum Abschluss zu bringen. Neben seiner Tätigkeit als Architekt machte er Spezialstudien zum Stadtbild von Jerusalem auf der erst 1898 entdeckten Madaba-Mosaikkarte. Er beschäftigte sich mit der Erschließung und Ausdeutung des archäologischen Museums unserer Abtei. Im Laufe der Jahre erstreckte sich seine Bau- und Restaurationstätigkeit über Italien, Ägypten, Jordanien, Mesopotamien, Libanon und Syrien.
Doch durch die elfmonatige Internierung im Gefangenenlager in Sidi-Bischr nach dem Ersten Weltkrieg fand seine Arbeit ein jähes Ende. Nach der Freilassung aus der Gefangenschaft kehrte er zunächst nach Beuron zurück, von wo aus er nach Kempen und dann zur Gründung nach Neresheim weitergeschickt wurde. – 1922 kehrte er auf den Zion zurück. Zur Schonung seiner Kräfte verbrachte er einige Jahre auf dem Landgut Betschar. Dort arbeitete auch sein Neffe Pater Nikolaus Zieri als Ökonom und Imker. Später zog er mit Pater Nikolaus nach Tabgha um. Da er aber das dortige Klima nicht vertrug, kehrte er nach Jerusalem zurück, wo er am 15. März 1940 starb.