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Palästinisches Mönchtum und Wüstenväter


Das griechisch-orthodoxe Georgskloster im Wadi Qelt.

Koptischer Mönch Koptischer Mönch Nachdem sich das Christentum als Religion im Römischen Reich etabliert hatte, suchten immer mehr Frauen und Männer nach einem entschlossenen Lebensweg der Nachfolge Jesu, wie er zuvor besonders im blutigen Martyrium der Bekenner und Glaubenszeugen zum Ausdruck kam. In den Wüsten Palästinas und Ägyptens entstand so eine Art „weißes Martyrium“: Menschen gingen in die Einsamkeit und Stille, führten ein einfaches Leben in Gebet und Handarbeit, folgten einem alternativen Lebensentwurf, der sich dem frühchristlichen Mainstream nicht einfach widersetzte, sondern als lebendiger Baustein schon die Alte Kirche ergänzte.

Die Weisheit der Wüstenväter und -mütter über die Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele, gewonnen aus Gebet, Betrachtung und einem gesammelten Lebensstil prägen bis heute geistliche Traditionen und formulieren in anderer Sprache Erkenntnisse moderner Psychologie.

Schon Pachomius der Ältere (292/98-346) fasste die für sich lebenden Mönche in der ägyptischen Wüste zusammen, gab ihnen für ihr fortan gemeinsames Leben ein Regel und gilt somit als Gründer der ersten christlichen Klöster.