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Tabgha


das Fischmosaik in der Brotvermehrungskirche das Fischmosaik in der Brotvermehrungskirche

Ganz tief unten

Der tiefste Punkt der Erde, das ist Tabgha zwar nicht. Aber das Gebiet um den See Genezareth ist mit seinen etwa 200 Metern unter dem Meeresspiegel ganz gewiss eine der tiefsten von Menschen besiedelten Regionen. Tiefer leben Menschen nur noch im nach Süden anschließenden Jordangraben und am Toten Meer. Doch dort ist weitgehend Wüste. Das Gebiet um den See aber ist wasserreich, fast das ganze Jahr über grünt und blüht es.

Tabgha bedeutet: Sieben Quellen

Sieben Quellen sollen es gewesen sein, die in der Nordwestecke des Sees auf einem relativ kleinen Gebiet entsprangen. „Es war aber viel Gras an dem Ort“, berichtet das Johannes-Evangelium. Sieben-Quell, griechisch: Heptapegon nennt man den Flecken später. Im Laufe der Generationen und der Sprachenwechsel verschleift es zu „Tabgha“.

Das „Evangelische Dreieck“

Tabgha liegt mitten unter den wichtigsten Orten, die mit dem Wirken Jesu in Wort und Tat verbunden sind, Seinen Heilungen und Wundern, Seinen Gleichnissen und großen Predigten: Seine Stadt Kafarnaum, der Berg der Seligpreisungen, der Ort der Erscheinung des Auferstandenen am See nach Johannes 21. Daneben Magdala, Chorazin und Bethsaida.

Gottes Erbarmen kommt zu den Menschen

Gott wird Mensch, so bekennt es der christliche Glaube. In Jesus steigt Er hinab zur Erde, wächst auf in Nazareth, im Bergland von Galiläa, eine halbe Autostunde entfernt von Tabgha. Dann steigt Er noch weiter hinab an den See Genezareth, von etwa 300 Meter über auf 200 Meter unter dem Meeresspiegel. – Tiefer geht es kaum. Hier kommt Gott zu den Menschen, wendet sich ihnen zu, ihren Krankheiten und Verwundungen an Leib und Seele. „Mir ist weh um die Leute!“ sagt Er, als er die vielen Menschen auf den Wiesen um den Siebenquell sieht.

Das ist der Ort unseres Klosters. Der Ort, wo wir leben, beten und arbeiten.

Zwei und Fünf, Fünftausend und Zwölf

Nur wenig halten die Jünger in den Händen, als Jesus sie auffordert, den vielen Menschen zu essen zu geben. Nur zwei Fische und fünf Brote. Sie wollten die Leute in die umliegenden Siedlungen schicken. Doch Jesus entlässt sie nicht aus der Verantwortung. Er lässt die Menschen sich ins Gras setzen. Er nimmt die zwei Fische und die fünf Brote, dankt dem Vater, spricht den Segen – und lässt teilen.

Und sie teilen und alle werden satt. Fünftausend Menschen sind zusammengekommen. Und es reicht für alle. Mehr noch: Als die Jünger die übrig geblieben Stücke einsammeln, werden zwölf Körbe voll.

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Zwölf, das ist die Zahl, die alles umfasst. Zwölf Stämme bilden das alte Volk Israel, zwölf Apostel sind das Fundament der Kirche, zwölf Tore führen in das Himmlische Jerusalem: Da, wo Menschen im Namen Jesu miteinander teilen – Nahrung, Zeit, das Leben – da reicht es nicht nur für alle. Da bleibt auch noch übrig. Wenn wir manchmal meinen, nur wenig in der Hand zu haben, ist es in Wirklichkeit viel mehr…