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Mit Leib und Seele beten


Hören, sprechen, singen und schweigen

  • Gesang. Das Hören auf das Wort Gottes ist eines der wichtigsten Merkmale der christlichen Liturgie: Meine Seele verzehrt sich nach deinem Heil; ich harre deines Wortes (Psalm 119,81).
  • Und so wendet sich der gläubige Mensch an Gott mit seinen Bitten und Anliegen: Der Herr ist allen, die ihn rufen, nahe, allen, die zu ihm aufrichtig rufen (Psalm 145,18), aber ebenso mit seinem Lob und Dank: Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat (Psalm 103,2).
  • Nicht zuletzt antwortet der Mensch im Lied auf Gottes Wort: Singen will ich dem Herrn, solange ich lebe, meinem Gott will ich spielen, solange ich bin (Psalm 104,33).
  • Aber auch das Schweigen im Angesicht Gottes hat seinen Platz in der Liturgie: Ich ließ meine Seele ruhig werden und still. Wie ein gestilltes Kind bei der Mutter, so ist in mir meine Seele gestillt (Psalm 131,2).


Sehen, schmecken und riechen

  • Mag es eine einfache Dorfkapelle oder eine prunkvolle Barockkirche sein, eine jahrhundertealte Kirche oder eine neu errichtet: Architetektur und Kunst, Schmuck und Funkitonalität von Kirchen und ihrer Ausstattung sollen den Blick auf Gott lenken: Ich erhebe meine Augen zu dir, der du thronst im Himmel (Psalm 123,1)
  • Rauchfass. Brot und Wein stehen mitten im Leben. Sie verbinden Alltag und Fest. Für den, der Christus begegnet ist, werden sie Zusage zum Leben: Tut dies zu meinem Gedächtnis! (Lukasevangelium 22,19)
  • Keiner unserer Sinne lässt uns mehr das Geheimnis erahnen als der Geruch. Nicht alles, was wir riechen, sehen wir unmittelbar. Was wir riechen, regt an, kann Sehnsüchte und Hoffnungen wecken: Wie Zimt und duftendes Gewürzrohr, wie beste Myrrhe strömte ich Wohlgeruch aus, wie Galbanum, Onyx und Stakte, wie Weihrauchwolken im heiligen Zelt (Jesus Sirach 24,15). – Gottes Weisheit will uns in die Nase steigen.


(Sich) bewegen und berühren

Liturgie will uns in jeder Faser unseres Leibes erfassen:

  • Wenn wir in Prozession Teile der Liturgie gestalten: beim Ein- und Auszug, am Palmsonntag, bei der Evangelien- und Gabenprozession, beim Friedhofsgang.
  • Wenn wir mit der ganzen Hand das Kreuzzeichen machen, von der Stirn zur Brust, von einer Schulter zur anderen, oder mit dem Daumen ein kleines Kreuz auf der Stirn, den Lippen und der Brust zeichnen.
  • Wenn wir uns vor Gottes Angesicht zu Boden werfen: am Karfreitag, bei den Weihen und Professen.
  • Wenn wir niederknien vor Gottes Gegenwart in der Eucharistie.
  • Friedensgruß. Wenn wir uns verneigen beim Beten der Doxologie der Psalmen und Cantica und beim Betreten des Altarraumes.
  • Wenn wir als Ausdruck der Verehrung das Evangeliar, den Altar, eine Ikone oder Kreuz am Karfreitag küssen.
  • Wenn wir die Hände erheben bei den Orationen und besonders beim Vaterunser.
  • Wenn wir beim Segen oder bei den Weihen in Gebet oder im Schweigen einem anderen die Hände auf den Kopf legen.
  • Wenn wir uns einander zuwenden und berühren im Friedensgruß.
  • Wenn wir bewusst unseren Weg zu Gott gehen im Kommuniongang.