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Dienst am Frieden: 1995 bis 2011


Altväter

Als 1995 die zweite Amtsperiode von Abt Nikolaus endet, steht das Schicksal der Dormitio einmal mehr auf der Kippe. – Die Lage des Klosters ist wirtschaftlich und personell schwierig. Die krisenerprobten alten Brüder sind weitgehend alleine, denn viele junge Männer kamen zwar, fasziniert vom Profil der Abtei auf dem Zion, ihrem Beten und Arbeiten. Aber fast alle gingen auch wieder.

Wirtschaftliche und strukturelle Konsolidierung

Doch der kriegserfahrene Konvent wagt einen mutigen Schritt und wählt einen neuen Abt. – Benedikt Lindemann OSB ist erst 37 Jahre, als die Mönche der Dormitio den Novizenmeister der Abtei Könisgmünster in Meschede zu ihrem Abt wählen. Er leitet einen Prozess der wirtschaftlichen und strukturellen Konsolidierung ein und baut zugleich auf den Grundmauern seiner Vorgänger auf.

Die Zahl der Eintritte und der Professen steigt, die Dormitio erhält ein neues und jüngeres Gesicht. Etliche der jüngeren Brüder bereiten sich darauf vor, im Studienjahr, im ökumenischen Gespräch und im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich in der Abtei und im Heiligen Land insgesamt mitzuarbeiten. Leitgedanke ist in diesen Jahren besonders das benediktinische Motto „Pax!“ – „Friede!“, denn das Heilige Land bleibt weiterhin von politischen und militärischen Konflikten geprägt.

Neben diesen personalen und inhaltlichen Perspektiven stabilisiert sich auch die wirtschaftliche Situation. Nach und nach können Teile der Klostergebäude saniert und renoviert werden.

Tabgha wird Priorat

Im August 2003 wird unser Kloster in Tabgha zu einem abhängigen Priorat erhoben. Die in der Folge geführten Gespräche und Planungen für ein neues Konventsgebäude, das ein stabiles geistliche Leben und ein Wachsen der Gemeinschaft am Ort der Brotvermehrung erlaubt, werden seit Sommer 2009 konkret umgesetzt: Südlich der berühmten Brotvermehrungskirche entsteht nunmehr ein neues Klostergebäude.

Im gleichen Jahr beginnt die Gemeinschaft ein neues Projekt: Mit dem „Haus Jerusalem“ in Hildesheim hat sie erstmals in ihrer Geschichte eine Außenstelle zur Kontaktwahrung und -pflege in Deutschland.

Schon hundert Jahre...

Am 21. März 2006 kann unsere Gemeinschaft dann auf 100 Jahre bewegter Kommunitätsgeschichte zurückblicken. 100 Jahre, in denen wir ohne den Segen und den Beistand Gottes und ohne die Verbindung zu so vielen Menschen niemals hätten bestehen können. Diesen Dank an Gott konnten wir am 10. April 2010, dem hundertsten Jahrestag der Weihe unserer Marienkirche, erneuern.

In Form des „Laurentius-Klein-Lehrstuhls für Biblische und Ökumenische Theologie“ erfährt auch unser „Studienjahr“ seit 2010 eine verlässliche und betonte Strukturverbesserung: In einzigartiger Kooperation zwischen der Abtei Dormitio, der Hochschule von Sant’Anselmo in Rom, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung steht dieser Lehrstuhl für erprobtes und zugleich zukunftsweisendes akademisches Wirken.