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Da war es (nur noch) eines.

17. Oktober 2018 Basilius

Für einen kurzen Moment bin ich dann doch erschrocken: Von meinem Sitz bei der Messe heute früh sah es auf einmal so aus, als sei nur noch ein Brot in unserem Mosaik-Korb vor dem Altar!

Sicherheitshalber habe ich einmal kurz um die Altarecke geschaut. Es waren natürlich noch alle vier Brote im Korb. Keiner hatte eins, geschweige denn drei über Nacht herausgenommen. – Was bei den Pilger- und Besucheranstürmen dieser Tage andererseits so abwegig auch nicht wäre.

Jedenfalls sah ich nur das äußerste Brot ganz rechts (ich habe den Blick mit dem Foto noch mal nachgestellt). Das untere, mittlere Brot war theoretisch auch in meinem Blickfeld. Aber die einzelnen Mosaik-Steine, die ich wirklich sah, wurden von meinem Gehirn im ersten Moment noch nicht zum ganzen Brot ergänzt. – Die erste Lehre dieses Tages: Das ganze Bild besteht aus mehreren kleinen Teilen. Von einzelnen Steinchen auf ein Ganzes zu schließen ist schwierig, führt mitunter zu falschen Rückschlüssen. Warten, nochmal hinschauen, etwas größer hinschauen. Dann kann ein Ganzes daraus werden.

Zweite Lehre, besser: zweiter Gedankenanstoß: Und was, wenn es wirklich nur noch ein Brot wäre? – Pater Zacharias hat in den einleitenden Worten zur Messe auf den heiligen Ignatius von Antiochien hingewiesen, dem es ein wesentliches theologisches und vor allem geistliches Anliegen war, auf die Einheit der Kirche hinzuweisen. Da braucht man kaum auf den aktuellen, großen Bruch zwischen den Patriarchen von Konstantinopel und Moskau zu schauen. Das fängt ja alles schon viel früher und kleiner an. Aber viele kleine Steinchen geben auch ein, naja, ganzes Bild ab...

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