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Bürger zweier Welten

26. November 2022

„Das alte Kirchenjahr ist vergangen, ein neues Kirchenjahr beginnt! Es ist der erste Advent! Dieser Zeitenwechsel macht uns auch bewusst, dass das bürgerliche Jahr und das Kirchenjahr sich nicht decken. Diese Ungleichzeitigkeit erinnert uns Christen daran: Wir sind Bürger zweier Welten.

Die erste Lesung dieses Adventsonntages aus dem Buch des Propheten Jesaia lädt uns ein, auf den Horizont des Glaubens zu blicken. Die Tage des Advents laden uns ein, darauf zu schauen, was am Ende aller Tage, hinter den Tagen dieser Weltzeit sein wird. Der Prophet stellt uns ein Bergpanorama vor unseren Augen auf: ‚Der Berg des Hauses des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel‘ – und eine große Völkerwanderung, eine gewaltige Sternwallfahrt beginnt; diese Menschen freuen sich, weil sie zum Berg des Herrn, zum Hause des Gottes Jakobs pilgern, weil dieser Gott ihnen seine Wege zeigt. Sie rufen: ‚Auf seinen Pfaden wollen wir gehen!‘

Der Prophet Jesaia will uns mitnehmen und durch seine Vision die Hoffnung in uns wecken: Es kommt der Tag, der Tag hinter unseren Tagen: ‚Da zieht man nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg! Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen!‘

Uns wird heute, am 1. Advent, mit den Worten des Propheten Jesaja diese prophetische Schau vor Augen gestellt. Wir sollen uns aufmachen im Glanz der Verheißung des 1. Advents! Es ist Zeit die Schwerter und Lanzen umzuschmieden. ‚Im Licht des Herrn‘ können wir neu entdecken, wir sind Schwestern und Brüder, nicht unsere Verschiedenheit muss verschwinden, wir bleiben Mann und Frau, alt und jung, Eltern und Kinder, Mönche und Ordensfrauen, wir bleiben Kleriker und Laien, aber wir können die Angst voreinander beiseitelegen, weil wir alle Kinder Gottes sind, Kinder des himmlischen Vaters!

In großer Zuversicht dürfen wir uns auf den Weg machen, Boten des Friedens für die Welt zu sein! - Es ist zu wenig, wenn wir uns im Advent auf Weihnachten vorbereiten. Die Botschaft im Advent heißt für uns: Auf lasst uns gehen und leben im Licht des Herrn!“

Pater Zacharias und alle Brüder in Tabgha und auf dem Zion wünschen Euch einen gesegneten 1. Advent!

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