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Mount Zion Award 2011


Die Preisträger des Mount Zion Award 2011: Munqeth Mehyar, Samiramis Kutlo, Gidon Bromberg.

Ein Weckruf für Gottes Schöpfung und für den Frieden

„Wir loben Euch, dass Ihr für uns diesen Weckruf initiiert habt, den Ruf, dass ein so wesentlicher Teil von Gottes Schöpfung, von Gottes Heiligem Land, ernsthaft bedroht ist!“ – Mit diesen Worten brachte Abt Gregory Collins in seiner Laudatio den Fokus der diesjährigen Preisverleihung des Mount Zion Award auf den Punkt: Durch Initiativen wie die transnationale Organisation „Friends of the Earth Middle East“ rücken die lebenswichtigen und lebensnotwendigen Aspekte des Zusammenlebens im Vorderen Orient in den Mittelpunkt. Denn ohne Wasser kann gerade hier kein Leben existieren.

Ein Projekt für Jugend und Zukunft, für Wasser und Frieden

Friends of the Earth arbeitet daher grenzübergreifend und kümmert sich in einzigartiger israelisch-palästinensisch-jordanischer Kooperation besonders um den Jordan. Dabei stehen Nachbarschaftsprojekte und Freizeiten für Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt, um die Menschen verschiedener Religionen und Sprachen und doch sehr ähnlicher Kulturen zu sensibilisieren für das kostbare Gut des Wassers. „Ein Tropfen Wasser im Jordangraben entscheidet sich nicht, in welches Land er gehört, und in welchen Mund er fließt. Es ist einfach der gleiche Tropfen Wasser.“

Die in der Dormitio versammelte Festgemeinschaft war daher so bunt gemischt wie selten zuvor bei der Verleihung des Mount Zion Award. Besonders auffällig waren die vielen Jugendlichen aus den verschiedenen Ländern! Ein wunderbares Zeichen, das Hoffnung machen kann gerade in Tagen, die durchaus politisch ungewiss erscheinen. – Was die Arbeit der Friends of the Earth praktisch ausmacht, wie viele Gespräche und Begegnungen dazu gehören, das verdeutliche der kleine Video-Film „Good Water Neighbours”.

Weil Träume wahr werden können

Ein Hoffnungszeichen waren auch die Dankesworte der Vertreter der geehrten Organisation: Samiramis Kutlo vom palästinensischen Zweig sprach ihren Dank aus, im Rahmen dieses einzigartigen Umweltprojektes mit Jordaniern und Israelis zusammenarbeiten zu können, trotz der Konflikte zwischen ihren Völkern. Und sie äußerte ihren Wunsch und ihre Vision, dass sie einst auch als gleichberechtigte Bürger zusammenleben könnten.

Gidon Bromberg, ihr israelischer Kollege wies darauf hin, dass der Jordan zwar nicht so groß und bedeutend wie der Nil und der Mississippi sei, dass er aber dennoch von enormer Bedeutung ist für die Menschen, die in seinem Einzugsbereich leben. Anders als bei den vielen anderen Flüssen seien es aber im Falle des Jordan vor allem die oft politisch motivierten Eingriffe des Menschen, die den Fluss bedrohen. Daher seien auch besonders die Menschen aufgerufen, diese Schäden zu beseitigen und ihre Konflikte beizulegen. Er bat weiterhin um Unterstützung, damit die Vision von frischem Wasser und vom Frieden für alle erreicht werden könne.

Dass die Friends of the Earth Middle East auch gegen Widerstände in ihren Gesellschaften ihre Arbeit forsetzen wollen, unterstrich namens der jordanischen Teil-Organisation Munqeth Meyhar: „Wir glauben an Frieden, an einen gerechten Frieden für alle!” – Er erzählte von seinem Traum, dass er, anders als derzeit, die jordanischen Kollegen und die israelischen ohne große Grenzschwierigkeiten zusammen bringen können, und erntete dafür Beifall von allen Seiten. „Es ist ein Traum... Aber ich weiß, dass auch Träume wahr werden können.”

Jordan River!

Eine Feier als Erinnerung an den Frieden

Pater Markus Muff OSB vom Kuratorium der Mount Zion Foundation konnte in seiner Begrüßung besonders auch Bürgermeister und Gemeinderäte begrüßen, die mit Friends of the Earth zusammen abeiten. Frau Prof. Dr. Verena Lenzen vom Institut für Jüdisch-Christliche Forschung IJCF der Universität Luzern schilderte die Vision, die Pfarrer Wilhelm Salberg seinerzeit leitete, als er die Mount Zion Foundation und den Mount Zion Award seinerzeit ins Leben rief. Dass daraus auch bleibende Verbindungen und Freundschaften erstehen, zeigten eine Schweigeminute für David Rossing, der 2009 den Preis erhalten hatte und der im vergangenen Jahr plötzlich verstorben war, sowie zwei bewegende Mundharmonika-Stücke von Reuven Moskovitz, der den Preis 2001 erhielt.
Außerdem wurde die Feier in feiner Weise musikalisch durch einen Projektchor und eine kleine Schola unseres Studienjahres gerahmt: „Da pacem, Domine!”