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Pater Samuel Stehmann OSB


Shmuel Stehman (Foto aus der Zeitung). Samuel Stehmann wurde am 8. Juli 1912 in Brüssel als Sohn eines russischen Flüchtlings aus Litauen und einer französischen Mutter als Jude geboren. Nach langem Suchen ließ er sich mit 21 Jahren heimlich taufen.
Er arbeitete als Publizist und Humorist und lebte von den Einnahmen eines literarischen Kabaretts, das er selber gegründet hatte. Während der Verfolgung der Juden durch das NS-Regime rettete er zahlreichen jüdischen Freunden und Bekannten das Leben.
1936 trat er in die Abtei St. André ein und legte am 11. Juli des gleichen Jahres seine Profess ab. In seiner theologischen Studienzeit schloss er sich dem belgischen Widerstand an und wurde deshalb im Juni 1944 nach Buchenwald deportiert. Dort und in den Konzentrationslagern Blankenburg und Dora litt seine Gesundheit aufgrund der unmenschlichen Behandlung schweren Schaden. Im Mai 1945 wurde er aus der Gefangenschaft befreit und erholte sich wieder.
Im selben Jahr wurde er zum Priester geweiht und war bis 1950 Cellerar, Exerzitienmeister und Redakteur einer Zeitschrift für Kunst.

Zwei Reisen machten ihn mit dem Heiligen Land bekannt. Schließlich schloss er sich mit Zustimmung seines Abtes in lockerem Verhältnis unserer Gemeinschaft an und arbeitete in der judenchristlichen Seelsorge. Im Jahr 1961 wurde seine Idee der Gründung eines Kunstzentrums auf dem Zion verwirklicht. Dieses Zentrum sollte die christliche Kunst im Heiligen Land fördern. Zu diesem Zweck wurde der damalige Hühnerstall umgebaut. Da jedoch die Kunstgegenstände in der nicht-christlichen Nachbarschaft Anstoß erregten und das Gebäude und die Einrichtung mehrmals beschädigt wurden, verlagerte man den Laden in die Abtei.

Im Jahr 1970 erlag er einem Herzinfarkt. Unter großer Anteilnahme der christlichen und jüdischen Bevölkerung wurde er auf dem Klosterfriedhof begraben. Nach seinem Tod erschien das von ihm französisch verfasste, autobiographische Buch „Gott, den ich ignorierte – Ein Jude begegnet Christus“.

In der Jerusalem Post erschien eine Sammlung von Nachrufen auf Father Shmuel: Zum Zeitungsausschnitt.