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Zum Dienst gerufen: Profess und Weihen


Feierliche Profess: Suscipe me, Domine... Die offenen Hände zeigen, worum es bei den Heiligen Weihen und bei der Mönchsprofess geht: Da gibt sich einer voll und ganz in die Hand Gottes und stellt Gott und den Menschen seine eigenen Hände zur Verfügung, sein Leben, um des Himmelreiches willen.


Die Profess: Nimm mich auf, o Herr...

Der Tod des heiligen Benedikt (Relief am Benediktsaltar der Dormitio). Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum et vivam,
et non confundas me ab expectatione mea.

Mit weit geöffneten Armen und dem Himmel zugewandten Händen singt der Mönch in der Professliturgie diesen Vers aus Psalm 119. Je nach Übersetzung berührt das Suscipe verschiedene Punkte: Wie ein kleines Kind, das auf die Arme seiner Mutter oder seines Vaters möchte, streckt der Mönch seine Hände aus: Nimm mich auf, o Herr. – Er ahmt dabei zugleich die Geste nach, mit der Mose im Kampf Israels gegen Amalek um Gottes Segen bat. Denn nicht unsere Kraft ist es, die uns bestehen lässt, sondern Gottes Segen und Beistand: Stütze mich nach Deiner Verheißung... – Mehr noch erinnert die Geste an das Sterben des Heiligen Benedikt, der sich von zwei Brüdern stützen ließ, und mit erhobenen Händen im Stehen starb:

Nimm mich auf, o Herr, und ich werde leben.
Lass nicht zuschanden werden mein Vertrauen.

Der Mönch stirbt gleichsam für die Welt und beginnt ein neues Leben. Ein Leben, das sich ganz der Barmherzigkeit Gottes anvertraut.


Die Weihe: Empfange die Gaben des Volkes..

Salbung der Hände bei der Priesterweihe. Bei der Weihe zum Diakon und zum Priester kniet der Weihekandidat vordem Bischof. Er legt seine Hände in die des Bischofs und verspricht Ehrfurcht und Gehorsam. Dem neugeweihten Diakon gibt der Bischof das Evangeliar in die Hände: „Empfange das Evangelium Christi: Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben; was du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben!”. Dem neugeweihten Priester salbt der Bischof die Hände und gibt ihm Hostenschale und Kelch: „Empfange die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers. Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.”

Wenn die Mönchsprofess und die Abtsbenediktion in ihrem liturgischen Aufbau große Ähnlichkeiten mit den Weihen haben, so gehören doch nur Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe zu den Sakramenten.
Gemeinsam ist allen diesen liturgischen Feiern aber, dass sich ein Mensch in die besondere Nachfolge und in den speziellen Dienst Gottes rufen lässt.