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110 Einträge wurden zum Schlagwort Kloster gefunden

Bereitet die Wege...!

Es ging mal wieder viel zu schnell. Ein Jahr ist vorüber. Ein volles Jahr. Für meine Gemeinschaft und auch für mich selbst. Ein gutes Jahr, da bin ich mir recht sicher. Und ich bin dankbar darum. Dankbar für viele Menschen und viele Begegnungen in diesem Jahr.
Doch es sammelt sich so manches im Herzen an, was vielleicht am Ende des Kalenderjahres und am Beginn des neuen Kirchenjahres und damit im Zugehen auf Weihnachten noch einmal betrachtet sein will. Manches mag uns auf dem Weg zu Gott geholfen haben und noch helfen, manches mag uns den Weg eher versperren. Bereitet dem Herrn den Weg! Bereitet den Weg des Herrn! hören wir die Stimme des Rufers in der Wüste (vgl. Lk 3,4 mit Jes 40,3-5).

Mir kommt das Heilige Land manchmal vor wie die ausgebreitete und ausgefaltete Landschaft meines Herzens. Schön, aber auch weniger schön, in jedem Fall aber zu mir gehörend. – Und ich habe den Eindruck, dass es manchem Heilig-Land-Reisenden so geht, dass er sich selbst wie von Innen erlebt, wenn er am See Genezareth sitzt, durch die Wüste wandert oder die Heilige Stadt Jerusalem betritt...
Mit Bildern aus dem Heiligen Land, seinen Wegen, seinen Wegsituationen, seinen Be-weg-ungen lade ich deshalb ein, in den Tagen des Adventes, das Heilige Land zu durchqueren und so das eigene Herz und ein bisschen das vergangene Jahr zu erkunden. Bereitet die Wege!

In insgesamt 28 Bildern vom Ersten Adventssonntag bis zum Heiligabend und einigen kurzen Gedanken dazu machen wir uns auf den Weg zum Mensch gewordenem Herrn, zum Kinde in der Krippe von Bethlehem!

In der Wüste... (Foto: Johannes Oravecz OSB)

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Endspurt

Ein an Ereignissen nicht gerade armes Jahr neigt sich dem Ende zu. Liturgisch allemal, denn in drei Wochen sind wir schon im Advent und damit im neuen Kirchenjahr. Aber auch nach weltlichen Maßstäben geht das Jahr zu Ende.

In der kommenden Woche werde ich mit dem Abt in Deutschland unterwegs sein, um dort verschiedene Termine wahrzunehmen. Diese Reise, diese Termine gilt es endgültig vorzubereiten. Endspurt.
Kommen wir zurück, steht der Advent schon fast unmittelbar vor der Tür, auch hier wieder Vorbereitungen. – Endspurt.
Der Beginn des neuen Kirchenjahres ist zugleich das Ende des Kalenderjahres. Es ging so schnell vorbei, wieder einmal. Hier gilt es, im Advent eher Rückschau zu halten als Vorbereitungen zu treffen. – Endspurt?
Doch auch das neue Jahr, so viel ist sicher, wird seine Dynamiken für unsere Gemeinschaft und für jeden Einzelnen von uns bringen...

Endspurt. – Bevor ich diesen Blog geschrieben habe, habe ich einen Artikel über den Michaelsberg in Siegburg gelesen. Es ist nun ziemlich genau ein Jahr her, dass die Brüder dort den Entschluss fassen mussten, das gemeinsame Leben zu beenden. Bis auf einen haben inzwischen alle die alte Abtei verlassen... Er tut als Liquidator nun das, was eben noch zu tun ist... Endspurt?

Möge der Herr der Zeiten es fügen und mit Seinem Segen begleiten.

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Das Fest der Lebenden und der Toten

Den Titel habe ich zwar geklaut, aber er passt. Wer wissen will, woher kann z.B. hier nachschauen.
Allerseelen. Der Gedenktag an und für alle Verstorbenen. Das kann ziemlich trostlos sein oder eine Trockenübung. Ich habe es bei uns heute aber nicht so erlebt.
Kreuz auf dem Friedhof der Dormitio. Auch wenn man Sonntag für Sonntag und an den Feiertagen das Credo spricht ...am dritten Tage auferstanden von den Toten... ...Auferstehung der Toten und das ewige Leben..., wenn man dann einmal mehr bewusst auf dem Friedhof steht, auf dem man womöglich selbst einmal begraben wird, dann klingt das alles anders.
Als der Abt heute früh die Namen der verstorbenen Mönche der Dormitio verlesen hat, angefangen bei denen, von denen ich kaum die Namen kenne, bis zu denen, die ich selbst schon auf ihrem letzten Weg zu unserem kleinen Friedhof begleitet habe, hat mich das geerdet. Und zugleich den Blick nach oben gelenkt.
Auferstehung der Toten und das ewige Leben – Das war weder trostlos noch eine Trockenübung. Das war einfach real und normal, richtig und wahr.

Die Liturgie dieses Allerseelentages, sie ist wahrhaft ein Fest der Lebenden und der Toten.

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Ein Neuanfang?

Eigentlich habe ich noch andere Dinge auf meiner To-Do-Liste stehen. Aber immer wieder verlasse ich mein Office-Programm und klicke mich durch die verschiedenen online-Zeitungen und verfolge die Ereignisse hier rund um uns herum. Seit einer Stunde kreisen auch wieder die Hubschrauber über der Stadt. Das mag noch nichts bedeuten außer erhöhter Wachsamkeit der Sicherheitskräfte, und die ist zunächst einmal verständlich.

Die Hügel des Heiligen Landes. Mehr bewegen mich aber die Bilder von Gilad Schalit und den 477 für uns namenlosen palästinensischen Gefangenen: 956 Füße, die in die Freiheit gehen. Zum Teil nach einigen Jahrzehnten der Haft. – Wohin werden sie ihre Wege fortsetzen?

Dieser Tag im Heiligen Land scheint einmal mehr auf dem Krater des Vulkans zu tanzen. Was in den Familien vorgeht, die mit ansehen müssen, wie die Mörder ihrer Väter und Töchter, ihrer Söhne und Mütter freigelassen werden, können wir uns wohl nicht vorstellen. Wie sich Terroristen fühlen, die zu lebenslanger Haft verurteilt waren und nun entlassen werden und von einer jubelnden Menge empfangen werden, das will ich mir gar nicht vorstellen... Die Möglichkeit der Katastrophe liegt in der Luft.

Aber: Liegt in diesem Tag nicht auch die Chance für einen Neuanfang? Werden die Beteiligten erkennen und annehmen, wieviel Vertrauen sie auch einander entgegenbringen in diesen Stunden? Werden diese 956 Füße, die in diesen Momenten den Boden ihrer Heimatdörfer und Elternhäuser betreten, und die 478 Münder und 956 Ohren, die dazu gehören, und die 478 Herzen, die sich nun so freuen – werden sie zu Botschaftern des Friedens und der Versöhnung?

Ich zumindest wünsche es mir. Heute.

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Weil Gottes Humor größer ist...

Als Mönch werde ich wohl kaum abstreiten, dass der Gottesdienst eine wichtige Angelegenheit ist, die man (nicht nur) im Kloster durchaus ernst nehmen sollte.
Als Mönch weiß ich aber auch, dass man sich selbst dabei nie zu ernst und zu wichtig nehmen sollte. Und da helfen manchmal kleine Ereignisse, um einen daran zu erinnern ...

So geschehen heute morgen, als wir die Messe am Fest des Evangelisten Lukas gefeiert haben, mit Weihrauch und allem, was dazu gehört. Wir waren schon beim Schlussgebet angekommen, als der Lärm im Flur vor der Kirche immer lauter wurde. Dass unser äthiopischer Putz-Mann während der Messe da draußen putzt, ist nichts Neues. Doch als er dann mit seinem Eimer und dem Schrubber in die Kirche kam, nahm das Ganze seinen Lauf:
Anders als manch einer seiner Kollegen, die auch schon mal vor den Stufen des Kirchenportals beten, zeigte er sich vollkommen unbeeindruckt davon, dass wir noch im Altarraum versammelt waren. Er hatte seine Arbeit zu tun - und tat sie. Griff während des Schluss-Segens immer wieder in seinen Eimer und warf eine Hand voll Wasser auf den Boden im Eingangsbereich: Im Namen des Vaters – schlupps – und des Sohnes – schluppps – und des Heiligen Geistes – schlupppppps – Amen – schlupppsschluppps.

Auch eine Form von Segen, oder!?

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Wann ist ein Mönch ein Mönch?

Wann ist ein Mann ein Mann? fragte Herbert Grönemeyer vor etlichen Jahren in einem seiner legendären Lieder. – Und er zählt viele Eigenschaften auf, die einen Mann zum Mann machen (können/könnten/sollten...).

Kloster-Feste

Außer der Vielzahl der Namenstage, die wir in diesen Tagen mit verschiedenen Brüdern feiern können und zusätzlich zur Abtsbenediktion am Sonntag gab es aber gestern ein weiteres echtes Kloster-Fest: das Goldene Profess-Jubiläum von Pater Mark. Und ein solcher Tag lässt durchaus fragen: Wann ist ein Mönch ein Mönch?
Man könnte da verschiedene Eigenschaften und Voraussetzungen aufzählen. Man kann es vielleicht auch in einem oder zwei Worten sagen.
Die klösterliche Tradition hat aber eine sehr einfache und handgreifliche Antwort gefunden: den Altersstab. – Als Zeichen der Würde und Weisheit des Alters und der Treue im klösterlichen Leben bekommen einen solchen eben die Goldjubilare. So geschehen auch gestern im Falle von Pater Mark, der in der Abendmesse seine Professversprechen feierlich erneuert und das Suscipe gesungen hat und danach von Vater Abt seinen Altersstab überreicht bekam.

Wir haben uns gestern aber die Freiheit genommen, weitere Altersstäbe zu verteilen:

  • Einen an Pater Hieronymus (der zwar schon mal einen hatte, den aber keiner findet...) und einen an Pater Vinzenz. Das ist fraglos, denn beide sind schon viel länger im Kloster und im Heiligen Land als die meisten von uns anderen überhaupt auf der Welt sind.
  • Einen weiteren hat Abt Gregory an Bruder Thomas übergeben, der zwar erst spät ins Kloster eingetreten ist, dies aber in einem entscheidenden Moment, aus dem heraus er ein Bindeglied zwischen der richtig alten Mönchsgeneration und unserer heutigen wurde.
  • Einen vierten Extra-Stab gab es für Pater Zacharias, mit dem wir uns zwar in diesen Tagen auf seine Feierliche Profess vorbereiten, der aber seinerseits schon einen langen geistlichen Weg zurückgelegt hat, wovon insbesondere die Brüder in Tabgha profitieren.

Fünf neue Altväter

Wir haben nun also wieder fünf echte Altväter. Fünf auf je ihre Weise erfahrene und weise gewordenen und erprobte Mönche, zu denen wir Jüngeren aufschauen können...

Wann ist ein Mönch ein Mönch? – Wenn er seinen Altersstab hat? Nein, das wäre wohl zu einfach. Aber die fünf zeigen uns Kleinen, dass jeder seine Antwort vor dem Angesicht Gottes und im Kreise seiner Brüder geben muss und kann!

Ich persönlich bin dankbar um jeden einzelnen von ihnen und wiederhole gerne den Wunsch, mit dem Abt Gregory jeweils die fünf Stäbe überreicht hat: Ad multos annos!

Unsere „neuen Altväter”...

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Als ob der Frieden vom Himmel fiele...

Es ist noch keine Stunde her, wir saßen im „Eulenhof” zur Rekreationszeit. Plötzlich ein lauter Knall und eine schnelle Bewegung.

Der heutige Stein des Anstoßes. Der Realist in mir wusste gleich, da ist ein Stein in den Hof reingesaust. Und nach kurzem Suchen fand ich ihn auch in der Ecke, aus der das Aufprallgeräusch kam. Nur knapp vor einer der Fensterscheiben. Und – Gottseidank! – weit genug entfernt von unseren Köpfen.

Der Pessimist in mir ahnte dann auch gleich: Dieser Stein fiel nicht zufällig in unseren Hof. Der Einwurf-Winkel vom benachbarten Dach des Abendmahlssaales ist einfach zu gut. Die Stimmung im Land zu gereizt in diesen Tagen. Und einer meiner Brüder kommentierte denn auch, dass es eben solche Leute seien, die den Frieden erschwerten und unmöglich machten.

Der Träumer in mir hielt den Stein noch in der Hand, drehte und betrachtete ihn und dachte: Und wenn Du vielleicht ein Meteorit bist, und wenn Deine Lichtjahre lange Reise jetzt hier sein Ziel gefunden hat?...

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Gummischuhe und Federtanz

Gestern zum Mittagstisch, als ich gerade die Bibel aufschlug, um den nächsten Abschnitt aus dem Hebräerbrief vorzulesen, umtanzte mich eine kleine Feder. Kaum sichtbar. Und wenn mir einer meiner Brüder oder einer der Gäste zugeschaut hätte, würde er sich wohl Fragen gestellt haben, wie ich da einem scheinbaren Nichts hinterherschaute.
Ich selbst habe sie ja kaum gesehen, klein und fein wie sie war. Aber sie war. Umtanzte mich. Und war verschwunden. – Ich war's froh. Kleine Momente, die einfach berühren und es einem leicht werden lassen.
Mir kaum auch die größere Schwester meiner Feder in den Sinn, die durch den Film Forrest Gump tanzt. Jahre, nachdem ich den Film zum ersten Mal gesehen hatte, begegnete ich ihr wieder beim „Hausmusikabend” in Erfurt, wo ich mein Außenstudium verbrachte. Denn da spielte einer der Kommilitonen auf dem Klavier das dazugehörige Thema, während draußen die Schneeflocken durch die Stadt tanzten... So schön kann Kloster sein...

Aber jede Woche hat einen Montagmorgen! – Und durch meinen schwamm eine verstopfte Toilette. Nicht meine eigene, sondern eine der Pilger-Toiletten im Keller. Es war schon ein eigene Schauspiel, wie da ein Bächlein neben den Ausgrabungen sprudelte und durch den Flur in Richtung Wäscherei floss. Nicht ganz geruchsneutral... So, ähm, naja, so *** kann Kloster sein.
Gottseidank hatte ich meine Gummischuhe an. Die sind gut sauber zu machen.

Und so siegt am Beginn dieser Woche die tanzende Feder über den stinkenden Gummischuh!!!

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gekreuzt

es muss nicht immer nach unseren vorstellungen gehen. es geht nicht immer gerade, geradeaus. geht nicht immer in die richtung, die wir wollen.

manchmal kommt etwas quer. stört die richtung. kreuzt uns, durchkreuzt unsere pläne, wünsche und träume.

Kreuz an Dalmanutha (Tabgha) das ist nicht schön. im ersten moment. – aber es kann auch gut sein: wo sich zwei wege kreuzen, da ergeben sich vielleicht neue möglichkeiten. man kann sich neu entscheiden. vielleicht umso sicherer für die bisherige richtung. vielleicht aber auch für eine andere...

wenn dann unsere manchmal allzu eindimensionalen wege durch eine ganz andere richtung gekreuzt werden, und wenn da, wo es vorher nur ein links-rechts und vorwärts-rückwärts gab, plötzlich ein oben und ein unten erscheint, dann hat womöglich Gott unser leben gekreuzt, unser pläne, wünsche und träume durchkreuzt.

das eigene leben von Gott durchkreuzen zu lassen, auch das muss keinesfalls schön sein. aber vielleicht ist es richtig. wichtig allemal von zeit zu zeit.

aus jerusalem die besten segenswünsche für das fest kreuzerhöhung!

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In den letzten Stunden meines Urlaubs...

Nun sitze ich hier in den letzten Stunden meines Urlaubs und schaue Nachrichten...
Warum, so frage ich mich, kommen die EU-Außenminister nach so vielen Monaten des Blutvergießens in Syrien jetzt auf die Idee, Syrien mit Sanktionen zu belegen? Erst jetzt... – Kann man jetzt nach der Befreiung Libyens auf syrisches Öl besser verzichten?

Wie viele Menschen werden noch auf die Straßen dieser Welt zwischen Tel Aviv und Madrid, Stuttgart und Athen, Kairo und den Syriens gehen müssen, bis wir wagen, den Schritt ins dritte Jahrtausend zu gehen? Nicht nur das 20. Jahrhundert mit seinen Kriegen und Krisen liegt hinter uns, auch das ganze zweite, nachchristliche Jahrtausend. Diese, unsere Welt wird sich ändern müssen. Doch sie kann es nicht alleine. Sie braucht uns...

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